Praxis für Osteopathie Anna-Katharina Plenk
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83250 Marquartstein

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Was ist Osteopathie?


Was ist Osteopathie ?

Osteopathie ist eine ganzheitliche manuelle Behandlungsform, die 1874 von dem amerikanischen Ingenieur und Arzt Dr. Andrew Taylor Still entwickelt wurde.

Osteopathie basiert auf der medizinischen Grundlage von Anatomie, Physiologie, Pathologie, Neurologie und Biomechanik.

In dem 5-jährigen berufsbegleitenden Studium für Physiotherapeuten, Ärzte, Heilpraktiker und medizinisch qualifizierte Fachberufe wird großer Wert auf die Vermittlung von umfassendem Wissen und die Ausbildung der Hände im Erspüren und Behandeln von Funktionsstörungen aller Gewebe des menschlichen Körpers gelegt.

 

Die Osteopathie kann in drei Bereiche untergliedert werden:

  • das parietale System (Muskel-Skelett-System)
  • das viszerale System  (innere Organe)
  • das cranio-sacrale System (Schädelknochen, Hirnhäute, Gehirn/Rückenmark, Kreuzbein, Gehirnflüssigkeit)

Zentral ist die Bedeutung der Faszien (Bindegewebige Hüllstrukturen), die alle  Strukturen im Körper miteinander verbinden.

 

Die vier Prinzipien der Osteopathie sind:

1. Der Körper ist eine Einheit

Über das Bindegewebsnetz (Faszien) besteht eine Beziehung und Wechselwirkung zwischen einzelnen Strukturen im Körper. Deshalb werden störende Symptome nicht isoliert betrachtet, sondern nach den Ursachen für die Störung gesucht.
Beispiel: Eine zunächst in ihrer Bewegung eingeschränkte und später schmerzhafte rechte Schulter kann ihre Ursache in einer eingeschränkt beweglichen Leber haben.

2. Struktur < -- > Funktion

Damit der Körper optimal funktionieren kann, müssen alle Strukturen beweglich sein.
Beispiel: Eine eingeschränkt bewegliche Leber kann ihre Stoffwechselaufgaben nicht mehr optimal erfüllen. Mögliche Beschwerden: Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen (hormonell bedingt), eingeschränkte Beweglichkeit benachbarter Strukturen wie rechte Lunge, Zwerchfell, rechte Niere, Magen, Dünndarm, Bauchspeicheldrüse sowie im weiteren Verlauf andere Strukturen wie rechte Schulter, Wirbelsäule, Becken…

3. Freier Blutfluss

Der freie Fluss aller Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphe, Gehirnflüssigkeit, Verdauungssäfte, Zwischenzellflüssigkeit…) und elektrischer Potenziale entlang der Nerven und Energiebahnen ist wesentlich für den gesunden Zustand aller Gewebe und damit ihrer Funktion.
Beispiel: Eine übermäßig starke und lang andauernde Lymphstauung nach einem Umknicktrauma des Knöchels kann die Durchblutung in diesem Bereich behindern und somit die Heilung hinauszögern.

4. Selbstheilungskräfte

Der Körper verfügt über angeborene Selbstheilungskräfte (Autoregulation/Homöostase), mit denen der/die Osteopath/in zusammen arbeitet.
Beispiel: Eine osteopathische Behandlung von Verklebungen nach einer akuten oder Jahre/Jahrzehnte zurückliegenden Lungenentzündung kann die Heilung unterstützen, indem der Sekretabfluß gefördert, das Lungengewebe wieder besser durchblutet und die Beweglichkeit des Brustkorbs spürbar verbessert wird. Außerdem können möglichen Folgen wie eingeschränktes Atemvolumen, chronische Schleimbildung, Hals- und Brustwirbelbeschwerden vorgebeugt werden.

 

Untersuchung

Im Laufe eines Lebens sind wir verschiedenen Belastungen und Unfällen ausgesetzt, die zu Spannungen und einem Verlust an Elastizität (Beweglichkeit) in den Gelenken, Muskeln und im Bindegewebe des Körpers führen können. Solche Spannungen können Störungen von Bewegung und Zirkulation verursachen. Herabgesetzte Beweglichkeit und Spannungen in einem System des Körpers übertragen Spannungen über das Bindegewebsnetz zu anderen Strukturen.

Der/die Osteopath/in macht eine gründliche Untersuchung mit ausführlicher Befragung zu den aktuellen Beschwerden, Verletzungen und Unfällen, Erkrankungen, Schlaf- und Lebensgewohnheiten, beruflicher Belastung etc., ärztlichen Befunderhebungen wie Röntgen, CT, Blutuntersuchungen etc. sowie genauer Haltungsanalyse und einer manuelle Untersuchung der Beweglichkeit im Muskel-Skelettsystem und des Bindegewebes, das alle Strukturen im Körper umhüllt und z.B. Gefäße, Nerven, Organe und Schädelknochen beinhaltet. Die Untersuchung führt zu einer osteopathischen Diagnose, die zeigt, wo die wichtigsten Spannungen im Körper sind. Vor der osteopathischen Behandlung werden Sicherheitstests durchgeführt sowie wichtige Kontraindikationen wie Herzerkrankungen, Osteoporose, Durchblutungsstörungen der Vertebralarterien, Schlaganfallrisiko etc. in Erfahrung gebracht. Die anschließende osteopathische  Behandlung besteht in der manuellen Normalisierung dieser Beweglichkeitsstörungen durch verschieden Techniken (myofaszial Release, osteoartikulare Impulstechnik, Kompaktionen/Traktionen, Narbenbehandlung, Kraniosakrale Behandlung…).

                    

Wie entstehen Beweglichkeitsstörungen ?

Die Geburt ist das erste „Trauma“, das zu Spannungen führen kann, weil der kindliche Schädel Druckkräften ausgesetzt ist, wenn er durch den Geburtskanal herausgepresst wird. Sturz oder Schlag gegen Körper und Kopf  in Phasen, wenn das Kind gehen lernt oder unterm Spiel, können die Beweglichkeit des Körpers reduzieren. Auto- und Fahrradunfälle, Knöchelverstauchungen, Knieverletzungen, Sturz auf Becken oder Steißbein, einseitige Sitzpositionen vorm PC, Schwierigkeiten in der Familie zusammen mit Stress am Arbeitsplatz etc. sind alles Faktoren, die zu Spannungen und Einschränkungen der Beweglichkeit führen können. Diese wiederum können zu einer Anpassung in anderen Körperteilen führen. Wenn man nicht mehr länger fähig ist, Beweglichkeitseinschränkungen auszugleichen (kompensieren), können Symptome wie Schmerzen auftauchen, in der Regel an diesen „Anpassungsstellen“. Deshalb konzentriert sich der Osteopath nicht notwendigerweise auf die schmerzhaften Stellen, sondern darauf, wo die Beweglichkeit reduziert ist.

Beispiel: Ein Patient hat Schmerzen in seinem rechten Schultergelenk. Die bisherige Behandlung der Schulter blieb ohne Erfolg. Nachdem Spannungen im Bereich von Magen und Leber gelöst wurden, blieben die Schmerzen in der Schulter aus.

Diese ganzheitliche Einschätzung und Behandlung des Körpers und der Biomechanik ist zentral in der Osteopathie. Die Behandlung passt sich individuell jedem einzelnen Patienten auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse an. Der Osteopath kann Zusatzinformationen wie Röntgenbilder und Blutproben benötigen. Durch die Zusammenarbeit mit Allgemeinärzten, Orthopäden, Frauenärzten, Zahnärzten, Kinderärzten, Hebammen und Homöopathen wird eine möglichst rasche Aufklärung der Beschwerdeursachen und die passende Behandlung angestrebt.

Sicherheitstests werden durchgeführt, damit der Osteopath den Patienten sicher behandeln kann oder ihn - falls notwendig- an den Arzt überweist. Es ist natürlich und selbstverständlich für den Osteopathen, mit Fachkräften innerhalb der traditionellen Medizin und den etablierten alternativen Behandlungsformen zusammenzuarbeiten.